Der Einfluss der Ernährung auf unsere psychische Gesundheit

In unseren Zellen laufen pro Sekunde millionenfach Stoffwechselreaktionen ab. Eine Reaktion darunter ist die sogenannte Methylierung, die von Mikro- und Makronährstoffen abhängig ist. Studien geben Hinweise darauf, dass eine abnormale Methylierung mit psychischen Gesundheitsproblemen, einschließlich Depression und Angststörungen in Verbindung gebracht werden kann.

Heilpraktiker

Christine Sauer

Heilpraktikerin

Unter Methylierung versteht man die Übertragung von Kohlenstoffeinheiten von einem Molekül auf ein anderes Molekül. Die Kapazität des Methylierungsprozesses hängt sowohl vom MTHFR Gen als auch von Nährstoffen, Enzymen und Co-Faktoren ab. Ist die Kapazität erschöpft, kann die Ursache in einem Gendefekt zugrunde liegen, wenn bspw. Mutationen des MTHFR dazu führen, dass Folat nicht in seine aktive Form umgewandelt wird, oder mit einer Mangelernährung bzw. einer Aufnahmestörung im Verdauungstrakt zusammenhängen.

Auswirkung von Methylierungsstörung

Handelt es sich um eine Methylierungsstörung, kann sich das unterschiedlich auf unseren Organismus auswirken:

  • Homocysteinspiegel und kardiovaskuläre Erkrankungen
  • Allergien
  • Migräne
  • Hormonstörungen: PCO, Endometriose
  • Psychische Störungen
  • Fatigue-Syndrom, durch reduzierte Energieproduktion

Denn die Methylierung ist wichtig für die folgenden Prozesse:

  • Hormonbalance
  • DNA-Synthese
  • Energieproduktion
  • Lipid-Metabolismus
  • Neurotransmitterproduktion: Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Serotonin
  • Histaminabbauendes Enzym

Epigenetische Regulation

Die Methylierung spielt auch eine Rolle in der epigenetischen Regulation, bei der Gene ein- oder ausgeschaltet werden können. Dies kann die Anfälligkeit für verschiedene neurologische Störungen beeinflussen, nämlich dann, wenn die Ein- und Ausschaltung nicht richtig funktioniert.

Methionin, eine Aminosäure, die wir aus der Nahrung aufnehmen ist die Grundlage für den gesamten Methylierungszyklus. Aus Methionin entsteht der Co-Faktor SAM, ein Hilfsmolekül für verschiedene Prozesse im Körper. Aus SAM entsteht wiederum SAH und aus SAH Homocystein und aus Homocystein wieder Methionin.

SAM ist wichtig für:

  • die Entgiftung (aus SAM entsteht das körpereigene Antioxidans Glutathion)
  • Stimmungsstabilisierung
  • Reduzierung Krebsrisiko
  • Energie für Muskeln
  • DNA Herstellung
  • Neurotransmittersynthese
  • Homocystein-Stoffwechsel
  • Histaminabbau
Methylierungszyklus

Welche Nährstoffe sind wichtig für den Methylierungszyklus

Wichtig für den Methylierungszyklus sind neben der Aminosäure Methonin und den Co-Faktoren SAM und SAH auch Vitamine und Spurenelemente. Der Zyklus kann nur mit Hilfe von Folaten, Vitamin B12, Zink abgeschlossen werden. Tut er das nicht fällt zu viel Homocystein an, das für kardiovaskuläre, neurodegenerative Störungen und Stimmungsstörung bekannt ist. 

Aber noch nicht genug, es gibt auch noch einen alternativen Weg zur Remythilierung. Der normale Weg läuft über den Folat-Stoffwechsel, wie oben beschrieben. Der zweite Weg findet vorallem in Leber und Niere statt und benötigt die Nährstoffe Betain und Cholin. 

In welchen Lebensmitteln sind diese Nährstoffe enthalten

Hier ein paar Lebensmittel, in denen sowohl Folate, Vitamin B12, Zink, wie auch Betain und Cholin enthalten sind:

  • Eier
  • Soja
  • Weizenkeime
  • Weizenkleie
  • Spinat
  • Rüben

6 Biomarker für mehr Klarheit

Woher weiß man nun, ob man mit dem Methylierungsprozess ein Problem hat? Man kann an die 6 Biomarker durch einen Bluttest messen lassen. Hier findet ihr die Parameter, die man sich anschauen sollte:

  1. SAH und SAM, bzw die Ratio
  2. Homocystein
  3. das Gleichgewicht von Betain, Cholin. Ist Cholin erhöht und Betain erniedrigt, kann dies ein Hinweis auf das metabol. Syndrom geben
  4. Homocystein im Vergleich zum Methionin 
  5. B12 bzw. HOLO-TC
  6. Glutathion

Glutathionmangel und Zwangsstörungen

Einige Studien geben Hinweise darauf, dass Zwangsstörungen mit einem Glutathionmangel einhergehen. Für die Bildung von Glutathion wird NAC benötigt. N-Acetylcystein (NAC) ist der Vorläufer von Cystein, einer essentiellen Aminosäuren, die in vielen Lebensmitteln, meist in Kombination mit Methionin vorkommt. Sojabohnen, Linsen, aber auch Hühnchen und Fisch sind sehr cysteinreich.

 

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