Eisbaden hat viele positive Effekte auf Körper und Geist. Der Körper wird mit der Kälte überrascht und stellt alle Gefäße in der Peripherie eng. Das macht er bei allen Schockzuständen, so auch bei starken Blutungen. Nur die lebenswichtigen Organe werden jetzt gut durchblutet: Herz, Lunge und Gehirn. Bleibt man lange genug (etwa eine Minute) im kalten Wasser, kühlt der Körper um 0,5 Grad Kernkörpertemperatur runter. Diesen Zustand will man erreichen, denn jetzt beginnt die Autophagie. Autophagie bedeutet, der Körper baut vermehrt giftige Stoffe und kranke Zellen ab. Diesen Effekt kennt man auch vom Fasten.
Und was bringt Eisbaden noch?
Die Herzrate läuft während des Eisbadens auf Hochtouren, die Gefäße stellen eng, das Herz schlägt schneller. Nach dem Eisbaden weiten sich die Gefäße dann wieder. Dieser Wechsel wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus, die Gefäße werden mit der Zeit elastischer. Vor allem im Alter ein großer Vorteil, denn zu den Risikofaktoren von Arteriosklerose und der koronaren Herzkrankheit, zählt die schwindende Elastizität der Gefäße im Alter.
Und was ist nun mit der Psyche?
Eine Studie des Wissenschaftlers Nikolai A. Shevchuk aus dem Jahr 2008 zeigte, dass Proband*innen, die an depressiven Verstimmungen litten und sich mit kaltem Wasser duschten, einen anti-depressiven Effekt erhielten. Der Kältereiz auf der Haut führte dazu, dass der Sympathikus angeregt wird und das zentrale Nervensystem Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Serotonin ausschüttet.
Und was passiert noch?
Kälteanwendungen, wie Eisbaden, aber selbst kalt duschen oder die besagten Kryokammern, die wie Pilze aus dem Boden schießen unterstützen auch den Stoffwechsel und fördern die Fettverbrennung. Außerdem fand Shevchuk ebenfalls heraus, dass sie einen analgethischen Effekt mit sich bringen und somit schmerzlindernd wirken.
Vorher abklären
Eisbaden kann bei einigen Erkrankungen gefährlich sein. Dazu zählen schon mal alle Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch schwere Formen von psychischen Störungen oder manche Stoffwechsel- und/oder hormonellen Erkrankungen. Du solltest also unbedingt vorher abklären, ob die Methode für dich geeignet ist oder nicht.