Reizdarm

Das Phänomen eines Reizdarms mit den Symptomen Bauchschmerzen, Krämpfen, Durchfall oder Verstopfung existiert in der Naturheilkunde im Grunde nicht. Hinter einem Reizdarm steckt auch immer eine Ursache. U. A. kann eine Fehlbesiedlung des Dünndarms mit den falschen Bakterien einer der Gründe sein. Aber wie entsteht die Fehlbesiedlung? Das könnt ihr in meinem neuen Artikel nachlesen.

Heilpraktiker

Christine Sauer

Heilpraktikerin

1. Eine nicht schließende Bauhinklappe zwischen Dünn- und Dickdarm:

Die Bauhinklappe, auch Ileozökal-Klappe genannt, befindet sich am Übergang zwischen dem Dünndarm und dem Dickdarm. Eine nicht ordnungsgemäß schließende Klappe kann zu einem Rückfluss von Bakterien aus dem Dickdarm in den Dünndarm führen, was zu einer Dünndarmfehlbesiedlung beitragen kann.

2. Eine Exokrine Pankreasinsuffizienz:

Eine unzureichende Produktion von Verdauungsenzymen durch die Bauchspeicheldrüse, bekannt als exokrine Pankreasinsuffizienz, kann zu einer unvollständigen Verdauung der Nahrung im Dünndarm führen. Dies bietet einen idealen Nährboden für Bakterien, da nicht ausreichend gespaltene Nährstoffe den Dünndarm passieren.

3. Das Leaky Gut-Syndrom:

Eine undichte Darmwand beschreibt eine Situation, in der die Darmbarriere durchlässiger ist als normal. Dies ermöglicht den ungehinderten Durchtritt von Bakterien und Toxinen in den Blutkreislauf. Die dadurch entstehende Entzündungsreaktion kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen und zur Dünndarmfehlbesiedlung beitragen.

4. Zu wenig Magensäure:

Zu wenig Magensäure kann nicht nur zu einer unzureichenden Nahrungsaufspaltung führen, sondern auch das Milieu im Darm verändern. Ein zu wenig saures Umfeld begünstigt das Wachstum von Bakterien im Dünndarm, was zu einer gestörten Bakterienbalance führen kann.

5. Sonstige Gründe:

Daneben können auch ein gestresster Organismus, Medikamente, wie Immusupressiva oder Säureblocker, Autoimmunerkrankungen, wie Zöliakie oder Morbus Crohn und gasbildende Unverträglichkeiten weitere Ursachen sein. Gerade letzters führt uns zurück zu Punkt 1, einer nicht schließenden Bauhinklappe, die durch die Gasbildung im Dickdarm entstehen kann.

Diagnostik:

Die Diagnose einer Dünndarmfehlbesiedlung beinhaltet zum einen eine Stuhluntersuchung. Dabei wird insbesondere der Nachweis von Elastase, einem Enzym, das auf eine exokrine Pankreasinsuffizienz hinweisen kann untersucht. Zusätzlich kann ein Atemtest durchgeführt werden, um eine mögliche Small Intestinal Bacterial Overgrowth (SIBO), der englische Begriff für die Dünndarmfehlbesiedlung zu identifizieren.

Therapie:

Die Dünndarmfehlbesiedlung ist ein komplexes Problem, das nicht nur eine Ursache hat. Es ist wichtig, die verschiedenen Einflüsse zu verstehen und individuelle Lösungsansätze zu finden. Neben der Ernährungs- und manchmal auch Lebensstilumstellung, zielt die Therapie zielt darauf ab, das Gleichgewicht im Dünndarm wiederherzustellen. Dies beginnt oft mit der Ersatztherapie von Verdauungsenzymen, um die Nährstoffaufnahme zu verbessern. Die Stabilisierung der Darmwand durch geeignete Maßnahmen ist ebenfalls entscheidend. In der Anfangsphase wird außerdem empfohlen, auf die Einnahme von Dickdarmbakterien zu verzichten, um das fehltgeleitete Wachstum im Dünndarm zu minimieren.

An dieser Stelle möchte ich betonen, dass die Selbstbehandlung nicht ratsam ist. Die Diagnose und die Entwicklung eines individuellen Therapieplans sollten in Zusammenarbeit mit ausgebildeten Therapeuten, erfolgen. Eine ganzheitliche Herangehensweise unter professioneller Anleitung gewährleistet eine effektive und sichere Behandlung, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten ist.

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